Was ist Due Diligence?
Due Diligence ist ein Begriff, der im Gesetz oder in der Wirtschaft verwendet wird, um die Sorgfaltspflicht vor Kaufentscheidungen zu beschreiben.
Due Diligence bezeichnet im Allgemeinen eine Untersuchung oder Überprüfung, die durchgeführt wird, um Tatsachen zu bestätigen. Im Deutschen ist auch häufig von Sorgfaltsplicht die Rede, was dasselbe Prinzip beschreibt: In der Finanzwelt ist eine Prüfung der Finanzunterlagen nötig, bevor eine geplante Transaktion, ein Vertrag oder eine Geschäftsbeziehung mit einer anderen Partei abgeschlossen wird. Due Diligence ist verwandt mit dem Know-Your-Customer-Prinzip, was so viel bedeutet wie „Kenne deinen Kunden“. Die Notwendigkeit der Prüfung der Daten von Kunden durch Banken oder andere Finanzdienstleister wird auch Customer Due Diligence (CDD) genannt.
Wie können Unternehmen Customer Due Diligence nachkommen?
Bei der Customer Due Diligence wird der Hintergrund eines Kunden überprüft, um zum einen dessen Identität festzustellen und alle relevanten personenbezogenen Daten zu erfassen und zum anderen das Risiko festzustellen, das beim Eingehen einer Geschäftsbeziehung von dieser Person ausgeht. Dazu wird der vollständige Name, ein Lichtbild auf einem offiziellen Ausweisdokument, sein Geburtsdatum und seine Wohnanschrift überprüft. So wird zunächst seine Identität verifiziert und bestätigt, dass es sich beim potenziellen Vertragspartner in der Tat um die angegebene Person handelt.
Anhand dieser Daten wird ein Hintergrund-Check der Person durchgeführt. Auf Grundlage von globalen Sanktionslisten und Listen politisch exponierter Personen (PEP) wird ausgeschlossen, dass beim Vertragsabschluss mit dieser Person ein Risiko eingegangen oder gegen bestehende Gesetze verstoßen wird.
Sind Kunden etwa auf Listen politisch exponierter Personen oder weiteren Sanktionslisten zu finden, kann ein erweiterter Due Diligence Prozess zur Anwendung kommen, Enhanced Due Diligence (EDD) genannt. Dann findet eine noch detailliertere Prüfung der Person statt. Anhand eines komplexen Risiko-basierten Prozesses kann so eine genauere Aussage über individuelle Risiken eines Kunden getroffen werden.
Automatisierte Due Diligence Lösungen
Der Background-Check kann als automatisiertes Anti-Geldwäsche-Screening (AML-Screening) in den Onboarding-Prozess neuer Kunden integriert werden. Als Add-On zu AutoIdent, einer Lösung für automatisierte Identitätsprüfungen, bietet IDnow ein eingebettetes Anti-Geldwäsche-Screening an. Nachdem die Identität des Kunden mithilfe aktuellster KI-Technologie automatisch verifiziert wurde, prüft das AML-Screening, ob die Person auf den oben genannten Listen zu finden ist. Optional kann auch eine Überprüfung auf negative Berichterstattung erfolgen oder weitere Watchlisten zum Abgleich hinzugezogen werden. Zudem kann ein laufendes Monitoring integriert werden und der Abgleich in regelmäßigen, selbstgewählten Abständen stattfinden. Durch die Einbindung des AML-Screenings in die Identitätsprüfung wird der Know-Your-Customer-Prozess effizienter, da ein zusätzlicher Schritt zum Hochladen der Kundendaten wegfällt.
Warum benötigen Unternehmen und Organisationen eine Due-Diligence-Prüfung?
Unternehmen sind rechtlich dazu verpflichtet, Geschäftspartner vor einer Transaktion oder einem Vertragsabschluss zu überprüfen. Das schreibt das Geldwäschegesetz vor. Es soll verhindern, dass illegale Gelder in den Finanzkreislauf gelangen. Unternehmen, die dieser Sorgfaltspflicht nachkommen müssen, sind unter anderem Finanzdienstleister, Immobilienmakler, Notare und Wirtschaftsprüfer. Sollten Unternehmen diesen Pflichten nicht nachkommen, können Geldstrafen oder sogar Haftstrafen die Folge sein.
Nicht zuletzt gilt es aber auch, die eigene Reputation abzusichern. Wenn ein Unternehmen mit Geldwäsche oder anderen kriminellen Aktivitäten in Verbindung gebracht wird, schädigt dies nachhaltig seinen Ruf. Auch das kann finanzielle Einbußen zur Folge haben. Daneben können aber auch eigene wirtschaftliche Interessen für einen Due-Diligence-Check sprechen. Bei einer geplanten Unternehmensübernahme oder -beteiligung spielt die Prüfung des Kandidaten eine wichtige Rolle, um Risiken aber auch Vorteile und Stärken detailliert abzuwägen und den Kauf abzusichern.