IDnow tritt Konsortium bei, das Krypto-Assets mit neuen EU-Vorschriften in Einklang bringen will

Das Konsortium plant ein System, zur vollständigen Einhaltung der AML- und Geldtransferverordnung durch Anbieter von Krypto-Assets und selbst gehosteten Wallets

München, 13. Februar 2024 – IDnow, ein führender Plattformanbieter für Identitätsprüfung in Europa, tritt einem Konsortium aus fünf Kooperationspartnern bei. Dazu zählen die IOTA Foundation, walt.id, SPYCE.5 und Bloom Labs. Das gemeinsame Ziel ist es, Crypto Asset Service Providers (CASPs) sowie selbst gehostete Wallets mit den Vorgaben der europäischen Anti-Geldwäsche-Verordnung (AML) und der Geldtransferverordnung (TFR) in Einklang zu bringen.

Durch die kürzlich erlassene TFR-Verordnung soll der Transfer von Kryptowerten innerhalb der EU geregelt werden. Gemäß dieser Verordnung müssen sämtliche Transaktionen von Kryptowährungen die Identifikationsdaten sowohl des Absenders als auch des Empfängers enthalten. Alle CASPs sind demnach verpflichtet, sich an die TFR zu halten. Darüber hinaus gelten für CASPs aufgrund der neu erlassenen AML-Verordnung nun ähnliche Vorschriften zur Verhinderung von Geldwäsche wie für andere Finanzinstitute. Nutzer, die ein Konto eröffnen und eine Wallet bei einem CASP registrieren, müssen beispielsweise ein Identifizierungsverfahren durchlaufen. Dieses Verfahren ist notwendig, um die Anforderungen der neuen AML-Verordnung und der TFR zu erfüllen.

Eine Herausforderung bei der Einhaltung der neuen Vorschriften für CASPs ist die DSGVO. Diese untersagt es, personenbezogene Daten auf Blockchains oder Distributed-Ledger-Technologien (DLT) zu speichern. Um diese Vorschriften zu erfüllen, müssen CASPs allerdings wissen, mit wem sie Geschäfte tätigen und diese Informationen kontinuierlich überprüfen.

Mehr Vertrauen und Transparenz bei Transaktionen mit Kryptowährungen

Um diese Herausforderung zu lösen, haben sich die Partner zu einem Konsortium zusammengeschlossen. Das darin vorgeschlagene System befähigt eine vertrauenswürdige Partei, den Identifizierungsprozess zu tokenisieren. Dies ermöglicht den CASPs einen vertrauenswürdigen Prozess, ohne dass personenbezogene Daten preisgegeben werden. Der daraus resultierende “Soul-Bound Token” (SBT) kann für Blockchain-Prozesse genutzt werden und ermöglicht Web3-native Interaktionen. Die vertrauenswürdige Partei kann auf Anfrage einer berechtigten Stelle, wie einer Strafverfolgungsbehörde, die Identitätsinformationen offenlegen oder den SBT bei Bedarf widerrufen.

Die vorgeschlagene Lösung basiert auf einer Ethereum Virtual Machine (EVM) kompatiblen IOTA Smart Contract Chain. Das Netzwerk wird von der IOTA Foundation unterstützt, einer gemeinnützigen Stiftung, die die Entwicklung des IOTA-Protokolls fördert. walt.id, ein führender Anbieter von Open-Source-Infrastruktur für dezentrale Identitäten und Wallets, übernimmt die Entwicklung, Bereitstellung und Wartung des „Trusted Witness Service“, der für die Erstellung und Verifizierung von SBTs – wie beispielsweise Identitätsnachweisen – verwendet wird. IDnow wird die Lösung zur Identitätsverifizierung liefern, um Nutzer in die Wallet-Lösung onzuboarden. Bloom, eine All-in-One-Wallet für das IOTA-, Shimmer- und EVM-Ökosystem, ermöglicht es den Nutzern, SBTs zu speichern, zu präsentieren und deren Besitz nachzuweisen. SPYCE.5, spezialisiert auf die Integration hybrider Blockchain-Technologien, stellt die essentielle Infrastruktur für die nahtlose Interchain-Kommunikation und Transaktionsvalidierung bereit. Somit wird die Gesamteffizienz des Systems verbessert und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften sichergestellt.

Statements 

Rayissa Armata, Director Global Regulatory und Government Affairs, IDnow:

„Wir freuen uns, Teil dieses zukunftsorientierten Konsortiums zu sein und mit angesehenen Playern der Kryptoindustrie zusammenzuarbeiten. Gemeinsam möchten wir Krypto-Wallet-Lösungen in Einklang mit den neuesten EU-Vorschriften bringen. Wir sind uns des Zeitdrucks bewusst, unter dem Unternehmen der Kryptobranche bei der Umsetzung der neuen Anforderungen stehen. Deshalb planen wir, unseren Lösungsvorschlag bei der EU einzureichen, um die technologischen und regulatorischen Herausforderungen im Zusammenhang mit AML, KYC und TFR in der Kryptoindustrie schnellstmöglich zu bewältigen“.

Dominik Schiener, Vorstandsvorsitzender, IOTA Foundation:

„Wir sind stolz darauf, mit diesen renommierten Partnern ein nahtloses Nutzererlebnis zu schaffen und die zugrunde liegende Distributed-Ledger-Technologie bereitzustellen. Die Identitätsüberprüfung in Web3-Umgebungen sollte einfach und unkompliziert sein, ohne den Datenschutz oder die Sicherheit zu beeinträchtigen. Angesichts der zunehmenden regulatorischen Anforderungen benötigen wir innovative Lösungen, die sowohl für Unternehmen als auch für den Nutzer problemlos zu bedienen sind.“

Dominik Beron, Gründer, walt.id:

„Wir haben bereits dezentrale Identitäts- und Wallet-Lösungen für zahlreiche Kunden in verschiedenen Branchen entwickelt. Dieses Projekt ist besonders faszinierend, da es innovative Ansätze für das Onboarding und die Verifizierung von Nutzern in Krypto- und DeFi-Anwendungsfällen präsentiert, die traditionell mit Compliance-Herausforderungen zu kämpfen hatten.“

Nicole O’Brien, Mitgründerin, Bloom Labs:

„Die Zusammenarbeit mit den Partnern in diesem Konsortium ist für Bloom überaus wertvoll. Dieses Projekt stellt sicher, dass unsere Nutzer und das Krypto-Ökosystem von einer selbst gehosteten Wallet profitieren können, die den EU-Vorschriften entspricht.“

Holger Köther, Geschäftsführer, SPYCE.5:

„Unser innovativer Ansatz gewährleistet nicht nur die Einhaltung der Vorschriften, sondern bewahrt auch die Integrität und Effizienz, die im Kryptobereich unerlässlich sind. Wir sind stolz darauf, Teil dieses innovativen Konsortiums zu sein, das die hybride Chain-Architektur von SPYCE.5 nutzt, um den komplexen EU-Vorschriften zu entsprechen.“

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